Kann diese Aufforderung nicht neue Gefahren in sich bergen, wo sich doch nach der Jahrhundertwende so viele Möglichkeiten auftaten und wir es bisher so wenig verstanden haben sie sinnvoll zu nutzen. Sind wir denn schon so weit, um in neuen Utopien die Veränderung suchen zu können? Haben wir denn Uberhaupt das, was in all' den Jahren an Veränderung stattgefunden hat, verarbeitet und umgesetzt?
Das Angebot ist so übergroß daß wir offensichtlich verlernt haben, was wohl am nötigsten dabei erforderlich ist: es zu ordnen.
Aber wo sind die Kräfte die es ordnen und wie kann der Ordnungsprozeß aussehen, der die Umwelt entstehen läßt, in der wir uns wohlfühlen und die Ausdruck einer Gesellschaft und eines Menschseins ist, die wir anstreben und die in vielen kleinen Bereichen ja existiert und doch im Großen ein klägliches Bild abgibt.
Bauen wir nicht neue Utopien, suchen wir die moralischen und geistigen Voraussetzungen die uns unser Selbtverständnis wiederfinden läßt.
Das Massenproblem vor 5O Jahren war ein anderes als heute und es wird in 30 Jahren ein anderes sein.
Was aber ist konstant in der Veränderung? Die Sehnsucht des Menschen nach Harmonie, die Sehnsucht nach einer gebauten Umwelt, bei der der maßstäbliche Einordnungsprozeß des Gebauten Raumes in die jeweilig vorgefundene Umwelt die typischen Wesensmerkmale derselben erkennt und ihrer Bedeutung entsprechend beantwortet. Das gilt für die Natur wie für das historisch Erhaltenswerte.
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